Thüringer Ideen und Erfindungen eroberten die Welt und Heimatstolz hat viele Facetten. Eine Referenz an die Sonneberger.
Nein, es sind nicht nur die Bratwurst und die Klöße, die Thüringen über seine Landesgrenzen hinaus bekannt und uns auf die Heimat stolz machen können.
Auch die „moderne“ Art der Zahnbürste (seit 1700!), der UKW–Empfang und die Flachlautsprecher-Technologie kommen aus dem Freistaat. Nicht zu vergessen die optischen Geräte von Carl Zeiss, die weltbekannten Schöpfungen der Weimarer Bauhauskünstler, das Skat–Spiel, der Phasenprüfer, 1939 in Thüringen patentiert, Produkte wie die Nähmaschine Freia oder das legendäre Küchenwunder RG 28, der Multicar, die Schwalbe und und und...
Und was kaum jemand weiß – sogar der weltbekannte Weihnachtsmann von Coke verdankt sein rotes Outfit den Thüringern. Heimatgeschichtler sind sich nämlich einig, dass der weißbärtige Geselle mit dem Gabensack von hier aus, genauer aus der Spielzeugstadt Sonneberg, seine Weltreise antrat.
Der historischen Wahrheit jedoch die Ehre: Die Vorlage für den freundlichen Geschenkebringer lieferte im Jahr 1847 Moritz von Schwind. Er zeichnete für den Münchener Bilderbogen nämlich den „Herrn Winter“. Schon bald wurde diese Karikatur des kräftigen Mannes mit dem Rauschebart, der dick eingemummelt einen Tannenbaum durch die Straßen schleppt, stilgebend für die künftigen Weihnachtsmannfiguren aus Sonneberg. Und die fanden mit Beginn der Industrialisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts neben anderem Sonneberger Spielzeug in den Vereinigten Staaten reißend Absatz. Da allerdings schon nicht mehr im Schwindschen „Pelzwichtl“-Outfit in Grau und Beige. Denn Geschmäcker ändern sich bekanntlich und mit ihnen die Mode. Im Falle des Weißbarts tendierte der Publikumsgeschmack mehr und mehr zum wärmeren Rot.