Es gibt kaum Themen, die die Gesellschaft in Deutschland und Europa mehr bewegt haben, als der Klimawandel und der Krieg in Europa. In Deutschland setzt die Politik zur Erreichung der Klimaziele ihren Weg der Energiewende fort. Gleichzeitig entlastet die Bundesregierung mit milliardenschweren Rettungspaketen die Bevölkerung, um den gestiegenen Strom- und Gaspreisen entgegenzuwirken.
Auch auf europäischer Ebene sind stetige Bemühungen erkennbar, um die Klimaziele der EU zu erreichen. Die großen EU-Wirtschaftsnationen (Spanien, Italien, Frankreich) haben dafür umfassende Maßnahmen und Investitionen in erneuerbare und alternative Energiequellen geplant.
Die konventionelle Stromerzeugung hingegen befindet sich weiterhin im Umbruch.
Kernenergie, die in den letzten Wochen, aufgrund der Versorgungssicherheitsdebatte und des Beschlusses der Laufzeitverlängerung, immer mehr in den Fokus gerückt ist, wird in Deutschland keine Zukunft mehr haben, dieses ist gesamtgesellschaftlicher Konsens.
Ähnliches gilt für den Kohlestrom, der lediglich wegen der Strom- und Gaskrise kurzfristig wieder Auftrieb erhalten hat, in den nächsten Jahren jedoch weiter an Stellenwert verlieren wird.
Klar ist: Die Energiewende ist kein rein technisches, sondern vielmehr ein gesellschaftlich- politisches Projekt mit hohen marktwirtschaftlichen Herausforderungen und Chancen.
Die Ziele der Energiewende sind eindeutig: Wir müssen unseren CO2-Ausstoß senken, um die weltweite Klimakrise - als Vorreiter mit all dem technischen Know-how unserer Ingenieure - zu bekämpfen. Gleichzeitig wollen wir die Wertschöpfung der Energiegewinnung in unserer Region forcieren.
Regelungsirrsinn
Während Deutschland beim Erdgas um jede Kilowattstunde kämpft, wird offenbar immer mehr Biogas abgefackelt. Grund ist das vorgeschriebene Abregeln bei Netzengpässen. Damit ist das temporär notwendige Abschalten von Energieanlagen bei Netzengpässen und Überangeboten gemeint.
Die Biogasbranche aber möchte wenigstens Anlagen, die auch Wärme erzeugen, weiterbetreiben dürfen.
Besonders fatal: Wird der Strom voll abgeregelt, muss auch die Wärmebereitstellung eingestellt werden. Die Verpflichtungen zur Wärmelieferung bleibtenaber erhalten. Es bleibt dem Betreiber dann nichts anderes übrig, als ersatzweise fossiles Gas oder Öl einzusetzen.